Kulissenschieber Schwaz
 

 

Mikro-Theater

© Kulissenschieber Schwaz

Unser Mikro-Theater bringt szenisch aufgebaute Witze. Damit der Witz nicht seinen Witz verliert, ist Kürze in den Dialogen das oberste Gebot. Auch der szenische Aufbau muss sehr zurückhaltend erfolgen, damit das Mikro-Theater ohne großen Aufwand z.B. als Pausenfüller gespielt werden kann.
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Hier unser Mikro-Theater 2011/02:

Das Dorf der Langlebigen

Personen:

  • Fremder

  • alter Einheimischer

  • Wirt

Bühne:

  • Wirtshaustisch, Theke

Requisiten:

  • Taschentuch (zum Hineinreahren)

  • Bierglas, Schnapsglas

Kostüme:

  • Fremder: Städtische Kleidung

  • Einheimischer: Abgetragene Arbeitskleidung, Hut. Sehr "auf alt hergerichtet".

  • Wirt: Schürze

Szene:

Der Einheimische sitzt am Wirtshaustisch, vor sich ein leeres Schnapsstamperl, und heult zum Gottserbarmen. Der Fremde kommt herein, schaut sich um, grüßt den Wirt, der kurz zurücknickt, bestellt sich ein Bier und geht zum Wirtshaustisch. Er fragt: "Ist es gestattet?"

Der Einheimische nickt teilnahmslos und heult noch ärger weiter. Der Fremde schaut ihm ein Weilchen zu, bis der Wirt das Bier bringt. Dann trinkt er einen Schluck und fragt vorsichtig: "Aber lieber Herr, Ihnen muss ja etwas Schreckliches zugestoßen sein."

Der Einheimische murmelt etwas, bringt aber vor lauter Heulen kein verständliches Wort heraus. Der Fremde nickt mitfühlend und bestellt: "Wirt, noch einen Obstler für den Herrn!"

Der Wirt bringt das Gewünschte. Der Fremde stellt den Obstler vor den Alten und fordert ihn zum Trinken auf: "Da! Zum Wohl!"

Der Alte beruhigt sich etwas, dankt und trinkt den Schnaps aus. Der Fremde fragt nun wieder: "Aber sagen Sie, was hat man ihnen denn angetan? Warum müssen Sie denn dermaßen weinen."

Sagt der Alte zögernd: "...ja, ...weil..., mei Vatr hat mi so ghaut."

"Was", staunt der Fremde, "Sie haben noch einen Vater und der hat Sie gehaut. Ja wie alt sind Sie denn?"

"Achtasiebzg! Achtasiebzg bin i im November zu Martini wordn." war die Antwort.

"Ja und Ihr Vater, wie alt ist denn dann der jetzt?" darauf der Fremde.

"Neinaneinzg werd er im Hörbscht, neinaneinzg!" sagt der Alte und schnäuzt sich wieder lautstark in das Taschentuch.

"Neunundneunzig", staunt der Fremde wieder. "Ja und warum hat er Sie denn gehaut?"

"Weil i den Großvatr hab falln lassen, wia i ihn hab spazieren führn wollen!" jammert der Alte.

"Um Himmels Willen, Ihr Großvater lebt auch noch? Wie alt ist denn dann der Großvater?" kann es der Fremde gar nicht fassen.

Darauf der Alte: "Dös woaß i nit. Aber vielleicht woaß es der Wirt, weil der Großvatr is ja oft da bei eahm im Gasthaus. Sag, Franz, wia alt is eigentlich mei Großvatr?"

Meint der Wirt: "Dös hat er mir a nit gsagt. Aber woasch was, wenn du's ganz genau wissen willsch, dann kannsch den Pfarrer fragen, weil der hat'n ja tauft."

 

Vorhang.

*) Das Mikro-Theater erscheint seit 2010/01. Hier die Archivbeiträge: