Kulissenschieber Schwaz
 

 

Mikro-Theater

© Kulissenschieber Schwaz

UUnser Mikro-Theater bringt szenisch aufgebaute Witze. Damit der Witz nicht seinen Witz verliert, ist Kürze in den Dialogen das oberste Gebot. Auch der szenische Aufbau muss sehr zurückhaltend erfolgen, damit das Mikro-Theater ohne großen Aufwand z.B. als Pausenfüller gespielt werden kann.
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Hier unser Mikro-Theater 2010/09:

Graf Bobby und Baron Rudi...

Personen:

  • Graf Bobby, hat eine (nur ganz leicht) übertrieben "vornehme" Sprechweise.

  • Baron Rudi

Bühne:

  • Vor dem Haustor von Graf Bobbies Stadtwohnung

Requisiten:

  • Fußabstreifer

  • Blumenkiste

  • Briefkasten

  • Straßenlaterne (Szene spielt spät nachts)

Kostüme:

  • dezente "adelige" Kleidung mit feiner Hose, Weste, Trachtenjanker sowie Hut mit Gamsbart (Bobby), bzw. Stadthut (Rudi)

Szene:

Graf Bobby steht spät nachts vor dem Haustor zu seiner Wiener Stadtwohnung und sucht verzweifelt den Schlüssel. Da kommt Baron Rudi des Weges.

Rudi: "Grüß dich, Bobby. Hör mal, du siehst aber ganz echauffiert aus. Was ist denn passiert, dass du dich so aufregst. Du weißt doch, dass dir der Arzt jede Aufregung verboten hat. Wegen dem Blutdruck."

Bobby: "Servus Rudi! Gut, dass du kommst. Ich bin scho ganz verzweifelt. Komm' nämlich grad vom Jägerball im Parkhotel Schönbrunn und möcht' mich jetzt niederlegen, weil der Ball war wirklich sehr anstrengend. Die Maderln sind ja jedes Jahr noch herziger, da möcht' man ja am liebsten glei' mit allen zugleich tanzen."

Rudi: "Ja, du bist schon a rechter Schwerenöter, was die Damenwelt betrifft. Na ja, ich gönn dirs ja. Aber sag, warum machst du denn nicht auf, wenn d' eh schon so müd bist? Dann kannst dich ja endlich zur Ruhe begeben."

Bobby: "Das ist ja grad das Dilemma. Ich möcht aufsperrn, da find ich den Schlüssel zu meiner Wohnung nicht mehr. Ich bin schon ganz verzagt und weiß nicht mehr, wo ich noch suchen könnt." Er tastet demonstrativ seine Kleidung ab, einschließlich der kleinen Taschen der Weste, macht jedoch um die rechte Hosentasche mehrmals auffällig einen weiten Bogen.

Rudi: "Ich helf dir suchen! Vielleicht hast den Schlüssel ja hier irgendwo hinterlegt, damit ihn nicht verlieren kannst." Schaut unter die Fußmatte, tastet auf dem Briefkasten, wühlt im Blumenkistl und sagt jedesmal: "Nein, hier ist er nicht, hier ist er auch nicht!"

Bobby: "Da hab ich doch schon überall nachg'sehen!"

Rudi: "Macht nichts, vier Augen sehen mehr als zwei. Ich schau sicherheitshalber trotzdem noch einmal nach." Er tut, wie er gesagt hat und meint wieder: "Nein, hier ist er wirklich nicht, hier ist er tatsächlich auch nicht..."

Bobby: "Sag ich dir ja. Der Schlüssel ist rein wie vom Erdboden verschluckt."

Rudi: "Weißt' was: Schau zur Sicherheit doch noch einmal in deinen Taschen nach. Vielleicht hat er sich nur irgendwo verschloffen."

Bobby, zweifelnd: "Na ja, wenn d' meinst." Er durchsucht wieder akribisch seine Taschen, wobei auch diesmal die rechte Hosentasche unberührt bleibt. Das fällt jetzt auch Rudi auf: "Aber Bobby, warum siehst denn nicht in deiner rechten Hosentasche nach? Da hast deine Schlüssel doch immer in der rechten Hosentasche."

Bobby: "Nein, das kann ich nit, da trau ich mich nit nachschaun. Weil, wenn er dort auch nicht drin ist, dann bin ich ja ganz verloren!"

Vorhang.

*) Das Mikro-Theater erscheint seit 2010/01. Hier die Archivbeiträge: